Endlich kann ich mein Telefon in der Küche finden.
Die Rufnummer muss ich irgendwie abtasten, denn die Zahlen zu erkennen ist in diesem Rauch unmöglich.
Verzweifelte Tränen und Schreie ertönen, das Telefon geht nicht, Akku leer wahrscheinlich.
Jetzt beginne auch ich stark zu husten und mir wird extrem schwindelig. Immer noch meinen Sohn auf den Armen, gehe ich in lauter Panik und wie in Trance die Treppe hoch anstatt raus zu gehen.
In diesem Moment denke ich nur noch daran, die Feuerwehr zu verständigen und dafür brauche ich ein Telefon.
Die Nachbarin erkennt die Gefahr sofort und springt die Treppen runter, raus an die Luft.
Der Rauch steigt schon empor und ein Flüchten nach draußen wird für mich und mein Kind nicht mehr möglich.
Endlich finde ich das Telefon der Nachbarin und kann die Feuerwehr alarmieren.
Während ich voller Panik versuche, die richtigen Worte zu finden, verliere ich die Kraft in der Stimme.
Ich versuche es erneut, gebe die Adresse durch und spüre, wie schmerzhaft und schwer das sprechen wird.
Ich versuche aus dem Fenster zu flüchten, denke nicht über die Gefahr nach, was passiert, wenn man in einem brennenden Raum voller Rauch das Fenster öffnet.
Ich falle mit meinem Sohn in den Armen nach hinten, eine riesen Rauchwolke drückt uns zu Boden.
Verzweifelt und in Todesangst versuche ich selbst dennoch mein Kind zu trösten und im zärtlich den Kopf zu streicheln.
"Wir werden gerettet!", schreie ich voller Erleichterung, den die Sirenen der Feuerwehr ertönen.
Jetzt sind rund 10 Minuten vergangen, seitdem der kleine Held mich geweckt hat.
Ich höre das Feuer knacken, spüre die starke Wärme um uns, sehe nur noch schwarzen Rauch und kann kaum mehr Luft holen, um zu husten.
Mein kleiner Schatz, immer noch in meinen Armen, wird seltsam still.
Unmöglich kann ich erkennen, ob er bewusstlos ist, jedoch habe ich das Gefühl, denn er ist wie eine Puppe auf meinen Armen.