Heute kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass Hypochonder sich unbewusst oft ganz gerne ablenken, indem sie sich mit Krankheiten befassen. Ablenken von notwendigen Veränderungen, wichtigen Entscheidungen oder auch einem langweiligen, leidenschaftslosen Leben. Ungeschminkt auf das eigene Leben zu blicken und sagen zu müssen: „Das gefällt mir so nicht!“ und zwar ganz unabhängig von den Ängsten, kann sehr schmerzhaft sein. Darum ist es nicht unverständlich, dass man es vorzieht, sich mit möglichen Krankheiten auseinanderzusetzen. Solange muss man sich nicht mit diesen Dingen befassen.
Die Lösung auf dem Weg aus der Krankheitsangst liegt meiner Erfahrung nach meist nicht darin, dass wir uns klar machen, gesund zu sein oder uns die geringe Wahrscheinlichkeit vor Augen führen, dass die Symptome tatsächlich durch etwas Ernstes ausgelöst werden. Schließlich können wir das nicht mit absoluter Gewissheit ausschließen.
Vielmehr sollte man versuchen, die Angststörung bei der Suche nach einer Lösung in den Hintergrund zu schieben und schauen, was wirklich ansteht, wenn man gedanklich nicht ständig davon ausgehen würde, schwer krank zu sein.
Dabei kann Dir die Beantwortung folgender Fragen eine Hilfestellung geben:
- Was läuft in Deinem Leben ganz unabhängig von den übertriebenen Ängsten so gar nicht nach Plan?
- In welchen Bereichen Deines Lebens bist Du unzufrieden und wie könntest Du daran etwas verändern?
- Was für Entscheidungen stehen an, die Dir unendlich schwer fallen?
- Mit welchen schönen Dingen füllst Du die freigewordene Zeit, wenn Du nicht mehr in Deinen Körper hinein spürst, Dr. Google befragst oder beim Arzt sitzt?
Die Beantwortung dieser Fragen könnten Dich auf Deinem Weg aus der Angst vor Krankheiten nach vorne bringen.