Syndesmosebandoperation
Die Diagnose stand fest, nachdem ich mehrere qualifizierte Ärzte aufgesucht hatte. Ich hatte eine Weber C Fraktur, was bedeutet, dass mein Syndesmoseband komplett gerissen war und ich einen hohen Wadenbeinbruch hatte. Ich kann nur zu mir selbst sagen, dass ich keine halben Sachen mache. Es wurden zwei Stellschrauben in mein Sprunggelenk gesetzt. Ich hatte keine Lust, ins Krankenhaus zu gehen und dort zu bleiben, also ließ mein Professor seine Kontakte spielen und ich wurde ambulant in der Klinik an der Lohengrin Therme von Dr. Johannes operiert.
Am Montagmorgen um 8 Uhr kamen wir in der Klinik an und ich wurde sofort in ein Arztzimmer gebracht. Der Anästhesist Dr. Ranft kam zu mir ins Zimmer und erklärte mir alles haarklein. Am Ende der Aufklärung machte er noch ein paar Scherze, sodass ich wirklich mit einem guten Gefühl in den OP ging. Der Arzt war top!
Die Operation verlief gut und als ich aufwachte, wurde sich sofort liebevoll um mich gekümmert. Mein Fuß wurde in einen Vacoped eingehüllt und ich hatte keine Schmerzen. Der Pfleger Florian holte mir einen Kaffee und erklärte mir kurz, wie lange ich noch dort bleiben müsste. Währenddessen zog er mir schon meine Hose an. Der Kaffee tat gut und ich genoss kurz die Aufmerksamkeit, aber nach 20 Minuten wurde ich eines Besseren belehrt. Die Schmerzen setzten ein. Florian rannte sofort los und spritzte mir etwas in den Venenzugang. Das Zeug brannte wie Feuer, aber wirkte schnell. Der Schmerz verschwand.
Nach zwei Stunden wurde ich aufgefordert, aufzustehen und das Laufen mit Krücken zu üben. Ich hasse Krücken und mein Rücken und meine Bizepssehne werden das nicht guttun. Es klappte mehr schlecht als recht. Um 12:30 Uhr holte mich mein Mann ab und ich humpelte nach Hause.
Ab jetzt muss ich acht Wochen lang stillhalten. Ob das mit meiner Vorgeschichte gut geht, weiß ich nicht???!!!

Zuhause bin ich umgezogen und zwar ins Erdgeschoss. Mein Gästeklo wurde zu meinem Waschraum und mein Sofa wurde zu meinem Bett.
Am zweiten Tag nach der Operation habe ich die Krücken direkt ins Eck geworfen. Ich konnte einfach nicht damit laufen - meine Arme schmerzten zu sehr. Ich habe im Internet nach Alternativen gesucht und den MOBI ROLL gefunden, der mein Lebensretter war. Nach einigen Schwierigkeiten mit DHL (die Sendung wurde verloren) und einem Nervenzusammenbruch hat mein Mann den Bürostuhl umgebaut, sodass ich zumindest aufstehen konnte, bis der Roller ankam.
Der Mobi Roll war eine riesige Erleichterung, denn ich konnte einfach losdüsen - zur Küche, zum Klo, nach draußen. Es gab ein kleines Gefühl der Freiheit.
Die acht Wochen
vergingen nicht schnell genug und mein Rücken wurde aufgrund der fehlenden Bewegung immer schlechter. Meine Stimmung sank auf den NULLPUNKT!
Ich musste zwar zweimal pro Woche zur Blutkontrolle wegen der Bauchpilze und zum Verbandwechsel, aber das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Es ist unnötig, darüber zu sprechen - jeder weiß, wie langweilig es sein kann, nur zu ruhen und ein Gefangener im eigenen Haus zu sein.
Nach acht unendlich langen Wochen kam endlich der Termin zur Entfernung der Stellschrauben. Es sollte ambulant mit lokaler Narkose nur am Fuß durchgeführt werden. Im Internet stand: "Alles easy, tut nicht weh oder völlig schmerzfrei!" HÄÄÄÄÄÄ????? Wer das geschrieben hat, der LÜGT!! Es war die Hölle!
Die Spritze in den Fuß tat nicht weh, auch das Aufmachen der Narbe nicht - aber dann!!!!! Mein Fuß fühlte sich an wie in einem Schraubstock und dann kam der SCHRAUBENZIEHER!!!!!! LEUTE, die verdammten Schrauben wurden aus meinem Fuß geschraubt, als ob es Holz wäre!! Ich dachte, ich müsste sterben!! Als das Prozedere endlich vorbei war und ich mich aufsetzte, war alles voller Blut - wie in einem Schlachthaus! Kein Witz!
Und das Beste war, dass die beiden Schrauben so lang waren wie Baumarktschrauben. Alter Schwede, was habe ich denn gedacht, welche Art von Schrauben da eingesetzt werden... ich war ein ESEL!!!!
OMG!! Kurze Lagebesprechung: Ab morgen laufen! WAS?? Nach 8 Wochen Stillstand?? Natürlich mit Krücken.
Panik stand auf meinem Gesicht... ich konnte doch nicht einfach aufstehen und loslaufen??
Und was soll ich euch sagen... ich konnte es!! Ich bin aufgestanden und einfach losgegangen... Anfangs war es wirklich komisch, aber es ging jeden Tag besser...
Fazit: Ich finde nichts Positives an dem Ganzen - außer, dass ich jetzt weiß, dass ich mehr auf mich achten und meine Muskulatur besser aufbauen muss und nicht so ein Schussel sein sollte.
