Gattung Westernreiter
Willkommen in der faszinierenden Welt der Westernreiter, wo die Chaps enger sitzen als die Moral in einer Seifenoper und Sporen glänzen, als wären sie gerade aus einem Clint Eastwood-Film getreten. Hier, meine Damen und Herren, ist Old Shatterhand nicht nur ein nostalgischer Heldenname, sondern ein täglich angestrebtes Ideal.
Bevor der Tag beginnt, wird der Zosse mit einer Katzenwäsche traktiert – aber keine Sorge, das ist kein Zeichen von Vernachlässigung, sondern von strategischer Weitsicht. Denn im Westernreiten gilt: Warum putzen, wenn gleich eine Staubwolke wie in einem John Wayne-Klassiker aufgewirbelt wird? Der Staub wird fliegen, vor allem wenn der Sliding Stop eingeübt wird. Man höre und staune, ja, das ist das Westernreiten.
Die Einohr-Trense wird mit einer Nonchalance aufgesetzt, die selbst den Laien beeindruckt. Das schwere Pad kommt drauf, dann wird der Sattel, an seinem Horn fest umklammert, auf das Pferd gehievt. Und versteht sich, der Cowboyhut – das i-Tüpfelchen der Garderobe – darf keinesfalls fehlen.
Dann geht's los auf eine wilde Achterbahnfahrt, wobei im Westernsattel das einhändige Reiten Pflicht ist. Denn hier, meine Lieben, reagiert das Pferd auf kleinste Gewichtsverlagerungen und nicht auf ein herumzerrendes Zügelgezerre. Nach einer Aufwärmphase, die kürzer ist als die Geduld eines Teenagers am Familientisch, wird der Parcours in Angriff genommen. Vorwärts, rückwärts, seitwärts – ein Tanz, der jeden „Dancing Star“ erblassen lassen würde. Die Zuschauer auf der Tribüne, verhalten in ihrer Begeisterung, spenden heimlich Applaus, während das Pferd, stoisch und bedächtig, seine Aufgaben erfüllt.
Jetzt kommt die Kür nach der Pflicht: Beide, Ross und Reiter, sind aufgewärmt und bereit für die großen Gangarten. Im Galopp quer durch die Halle, wo Bahnregeln so flüchtig sind wie der Ruf nach dem letzten Bier kurz vor Sperrstunde. Hier kennt man kein Halten mehr, der Westernreiter ist wirklich eine Sorte für sich – ein Cowboy durch und durch.
Nach 30 Minuten ist das Spektakel vorbei, das Pflichtprogramm absolviert. Das Tor öffnet sich, und ab geht es ins Gelände. Denn wenn es um Gelassenheit geht, stehen diese Westernpferde an der Spitze der Nahrungskette. Ein Hoch auf diese Prachtexemplare der Reitwelt, die mit einem Cowboy-Herzen und dem unerschütterlichen Geist des Wilden Westens ausgestattet sind. Hier ist das Leben kein Ponyhof, es ist eine Prärie voller Abenteuer!