**Unsere Reiseerfahrung in Malta – Ein Abenteuer von Anfang an!**
Als ich & mein Mann im September 2023 am Flughafen Malta ankamen, war ich erfüllt von Vorfreude und dem Wunsch, dieses wunderschöne Eiland zu erkunden. Unsere erste Herausforderung stand uns jedoch bereits am Flughafen bevor: ein Mietauto zu finden.
Glücklicherweise verlief dieser Prozess reibungslos, was in der Hochsaison nicht immer selbstverständlich ist.
Aber das Mietauto, das war ein Kapitel für sich.
Winzig, mit einer Vielzahl von Schrammen und Kratzern, die es erzählenswert machten. Der Typ von der Verleihfirma schmunzelte nur und sagte, es sei normal, denn "german Autofahrer können nicht links fahren". Zu diesem Zeitpunkt lachte ich noch darüber, aber schon bald sollte mir klar werden, wie recht er damit hatte.
Der Verkehr in Malta war ein absolutes Chaos, zumindest aus meiner Perspektive, als Beifahrer auf der falschen Seite!
In Deutschland sind wir es gewohnt, in einer geordneten und strukturierten Verkehrsweise zu fahren. Aber hier?
Es schien, als würden alle nach ihren eigenen Regeln fahren – und das mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit. Unser erster Fehler? Wir sind prompt in eine Einbahnstraße gefahren! Das Ergebnis war ein Chor von Hupen und zahlreichen "ONE WAY!"-Rufen. Eine Erfahrung, die ich so schnell sicher nicht vergessen werde.
Nach diesem kleinen Abenteuer (und einigen weiteren kleinen Missgeschicken) kamen wir endlich in unserem Hotel an, dem "Corinthia Spa Resort".
Es fühlte sich an, als würden wir das Paradies betreten. Wir wurden königlich empfangen, und die Junior Suite, die wir gebucht hatten, war schlichtweg atemberaubend. Groß, blitzsauber und mit einem unschlagbaren Meerblick, der jeden Stress der Anreise augenblicklich vergessen ließ. Zu unserem Paket gehörte auch der Zugang zum Executive-Bereich im 5. Stock, ein Bereich, der uns mit Essen, Trinken und einem Concierge-Service verwöhnte.
Der erste Eindruck von Malta? Ein wenig chaotisch, aber absolut faszinierend und herzlich. Ich freute mich darauf, mehr von diesem einzigartigen Ort zu entdecken.




**Erkundung Maltas – Erwartung vs. Realität**
Frisch eingecheckt und umgezogen, und nach einem kurzen Rundlauf durch unser riesiges Hotel, waren wir bereit, Malta mit eigenen Augen zu erkunden. Inspiriert von den zahlreichen YouTube-Videos, die atemberaubende Spots der Insel zeigten, stiegen wir voller Vorfreude in unser Mietauto. Der Verkehr war zwar immer noch ein kleines Chaos, aber wie man so schön sagt: Man gewöhnt sich an alles!
Unsere Vorfreude verwandelte sich jedoch rasch in Enttäuschung. Die Realität sah ganz anders aus als die makellosen Bilder und Videos, die wir gesehen hatten. Überall lagen Abfälle herum – von Plastikflaschen bis zu menschlichen Fäkalien auf den Felswegen. Es war nicht nur ein Schock, sondern schlichtweg widerlich. Man musste wirklich mit der Lupe suchen, um einen der beworbenen "atemberaubenden" Orte zu finden. Ich fragte mich, ob diese Bilder, die so makellos und verführerisch aussahen, tatsächlich alle bearbeitet oder gar "gephotoshopt" wurden??
Einer der wenigen Orte, die zumindest annähernd den Erwartungen entsprachen, war der "St. Peters Pool". Doch auch hier fanden wir Müll und Verschmutzung, die die natürliche Schönheit des Ortes beeinträchtigten. Zudem bemerkten wir, dass Ruinen – Zeugnisse einer reichen Geschichte, aber auch Zeichen des Verfalls – die Insel prägten.
Es war ein ernüchterndes Erlebnis. Was sollte als erstklassiges Reiseziel beworben wurde, entpuppte sich als eine Insel, die unter den Auswirkungen des Massentourismus und einer fehlenden Umweltethik litt.
Es war eine eindringliche Erinnerung daran, dass wir als Reisende eine Verantwortung tragen, die Orte, die wir besuchen, zu respektieren und zu schützen. Es machte mich auch nachdenklich über die Rolle der sozialen Medien und wie sie oft eine verzerrte Wahrnehmung der Realität präsentieren.


**Gozo – Eine Hoffnung mit Enttäuschung**
Nach unseren Erfahrungen auf Malta entschieden wir uns, Gozo, Maltas kleinere Schwesterinsel, eine Chance zu geben. Die Überfahrt mit der Autofähre verlief reibungslos – man bezahlt übrigens erst bei der Rückfahrt, was ziemlich praktisch ist. Die Überfahrt war angenehm und bot uns eine makellose Aussicht auf das Meer, welches in der Mittagssonne glitzerte. Mit frischer Hoffnung betraten wir Gozo.
Zunächst schien Gozo tatsächlich ein wenig anders – es ist grüner und die Landschaft schien auf den ersten Blick weniger beeinträchtigt. Doch während wir die Insel erkundeten, stellten wir fest, dass auch hier der Verfall und der Müll präsent waren. Es gab jedoch ein kleines Highlight: Der Strand Ramla Bay, der uns mit seiner Schönheit beeindruckte. Aber auch hier konnte die Grüne der Landschaft nicht über den Müll und die Verschmutzung hinwegtäuschen.
Der absolute Tiefpunkt unserer Reise war jedoch das Popeye Village. In Erinnerung an den alten Film mit Robin Williams wurde es als ein absolutes "Must-See" beworben. Doch als wir es von oben betrachteten, sahen wir nur Müll, Verfall und den Schatten dessen, was es einmal gewesen sein könnte. Keines der YouTube-Videos hatte uns auf diesen Anblick vorbereitet. Zu unserer Überraschung sollte der Eintritt dann auch noch stolze 42 Euro kosten! Wir entschieden uns dagegen und dachten: "Nein, danke!"
Auch andere Strände, die als top Reiseziele angepriesen wurden – wie die Golden Bay –, waren eine Enttäuschung.
Die Frage, die uns immer wieder beschäftigte, war:
Wie kann man diese Orte als schön bezeichnen?
Die Bilder und Videos, die wir vor unserer Reise gesehen hatten, standen in krassem Gegensatz zur Realität.
Diese Reise hat uns auf jeden Fall gelehrt, kritischer gegenüber Online-Bewertungen und -Bildern zu sein und uns eigene Eindrücke zu machen. Es war eine ernüchternde Erfahrung, aber auch eine, die uns die Wichtigkeit von Umweltschutz und verantwortungsbewusstem Tourismus vor Augen führte.



**Ein Lichtblick: Valletta und Mdina**
Gerade als wir dachten, unsere Malta-Reise könnte nicht mehr tiefer sinken, wurden wir am letzten Tag angenehm überrascht.
Valletta und Mdina – zwei Perlen im Herzen des Mittelmeers – zeigten sich von ihrer besten Seite und ließen unsere Enttäuschungen der vorherigen Tage verblassen.
Valletta, die Hauptstadt Maltas, beeindruckte uns sofort mit ihrer grandiosen Architektur und dem reichen kulturellen Erbe. Die engen Gassen, die majestätischen Kirchen und die beeindruckenden Befestigungsanlagen erzählten Geschichten von Rittern, Heldentaten und Seeschlachten. Trotz der modernen Geschäfte und Cafés, die sich in die historische Kulisse einfügten, fühlte es sich an, als wären wir in eine andere Zeit versetzt worden.
Mdina, die "stille Stadt", war ebenso fesselnd. Es ist nicht schwer zu sehen, warum diese mittelalterliche Festungsstadt als Kulisse für "Game of Thrones" ausgewählt wurde. Das berühmte Mdina Gate, durch das in der ersten Staffel Ned Stark ritt, war ein Highlight für uns. Es war fast, als würden wir durch die Seiten eines Geschichtsbuchs oder die Szenen einer TV-Show spazieren.
Aber es war nicht nur die Architektur oder die Verbindung zu "Game of Thrones", die uns beeindruckte. Beide Städte waren auffallend sauber und gut erhalten – ein starker Kontrast zu vielen anderen Orten, die wir auf unserer Reise besucht hatten. Die Stolz und Sorgfalt, mit der die Einwohner ihre Kulturerbe pflegten, war offensichtlich.
Unser Besuch in Valletta und Mdina hat unseren Urlaub letztendlich gerettet.
Es war eine Erinnerung daran, dass selbst in den enttäuschenden Reisen Momente des Staunens und der Freude zu finden sind.
Trotz der Höhen und Tiefen dieser Reise können wir mit Sicherheit sagen, dass sie uns lehrreich war und uns für zukünftige Abenteuer besser vorbereitet hat.
Und vielleicht, nur vielleicht, hat sie uns auch daran erinnert, nie aufzugeben, denn manchmal sind die besten Erfahrungen die, die man am wenigsten erwartet.



