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Die Geschichte beginnt, als unser tapferer Neuling, nennen wir ihn mal Herrn Unbedarft, sich auf den Weg macht, um sein neues Prachtstück zu erwerben. Dort steht es, das Pferd seiner Träume – groß, stark und... nun, es steht einfach nur da, was für Herrn Unbedarft gleichbedeutend mit "brav und lammfromm" ist. Wer braucht schon eine gründliche Untersuchung, wenn das Pferd aussieht, als könnte es auf dem nächsten Pferdekalender landen? Doch als das Ross geliefert wird und der freundliche Händler in seinem Staubwolke verschwindenden Geländewagen verschwunden ist, fängt das Abenteuer erst richtig an. Unser Pferdenovize nähert sich dem "lammfrommen" Tier mit einem Halfter in der Hand – ein Bild für die Götter. Wer hätte gedacht, dass sich 700 kg Lebendgewicht nicht so einfach manipulieren lassen wie ein Einkaufswagen?
Die erste Begegnung in der Box gleicht einer Expedition ins Unbekannte. Ohne Beruhigungsmittel verwandelt sich das brave Pferdchen in eine Art Mini-Godzilla. Aber hey, mehr Glück als Verstand, Halfter ist dran! Nun ab zum Putzplatz. Oder auch nicht. Denn das Pferd, nennen wir es liebevoll Axa, hat eigene Pläne und führt Herrn Unbedarft spazieren. Richtung Grünstreifen. Jedes Ziehen, jedes Schimpfen – zwecklos. Axa macht, was Axa will.
Da steht Herr Unbedarft, verzweifelt suchend nach Hilfe. Die anderen Stallbewohner, die Gattung "Pferdemenschuntersich", tuscheln, kichern und verschwinden wieder. Doch Rettung naht! Ein erfahrener Reiter schnappt sich Axa und – zack – das Pferd steht stramm. "Liegt wohl an der Autorität", witzelt jemand.
Unerschrocken beschließt Herr Unbedarft, das Pferd zu longieren. Sicherheitshalber in der Halle, mit geschlossener Tür. Was könnte schon schiefgehen? Nun, wie sich herausstellt, ziemlich viel. Axa verwandelt sich in einen Formel-1-Wagen, bricht aus und galoppiert munter durch die Halle, dabei andere Reiter und ihre Pferde elegant umkurvend. Ein Wunder, dass niemand zu Schaden kommt.
Die erfahrenen Stallgenossen greifen ein, fangen das durchgegangene Pferd ein und erklären Herrn Unbedarft geduldig, dass man vielleicht erst eine Trense anlegen sollte. Und vielleicht eine Peitsche zur Hand nehmen. Aber das ist für unseren Pferdeneuling wie Raketenwissenschaft.
Also versucht er es mit Führtraining. Leider hat Axa weiterhin seinen eigenen Kopf und beschließt erneut, ein wenig Chaos zu stiften. Diesmal ist das Maß voll. Ein erfahrener Reiter übernimmt, und Herr Unbedarft bekommt eine Lektion in Pferdehaltung 101.
Das Ende der Geschichte? Eines Tages verschwinden Axa und Herr Unbedarft über Nacht. Zuvor hatte das edle Tier noch den halben Hof umdekoriert, weil es sich alleine auf dem Paddock nicht so wohl fühlte. Man munkelt, sie seien in die weite Welt gezogen, um gemeinsam ihre Reitkünste zu verbessern – oder zumindest das Halfter richtig anzulegen. Ein Hoch auf die Abenteuerlust und den Mut, sich seinen Träumen zu stellen – auch wenn man von Pferden keine Ahnung hat!